Samstag, 28. Januar 2012

Wirtschaft-Spezial: Neue Wirtschaftsmodelle braucht die Welt

Brauchen wir ein Wirtschaftswachstum? Ist das Wirtschaftswachstum für Klimaveränderung und Umweltzerstörung verantwortlich?(1)

Auf die Fassaden der Wirtschaft fallen Schatten
Fragen, die sich zunehmend nicht nur die Menschen in den Gesellschaften weltweit stellen, sondern auch in der Wirtschaft und Politik (2). Bei den einen ist es die Erkenntnis des hemmungslosen Konsums, der zur Zerstörung beiträgt, bei dem anderen die Erkenntnis, dass auch die Wirtschaftskraft unter den Veränderungen leiden wird.

Wachstumskritiker werden inzwischen gehört. Prämien für neue Wirtschaftsmodelle ausgelobt (1). Und in den Kreisen der Unternehmer gibt es auch andere Stimmen, die außer Gewinne noch moralische Vorstellungen verinnerlicht haben. (3)

Neu ist auch, dass nicht das Ende der Rohstoffe das größte Problem zu sein scheint, sondern die Klimaerwärmung. Weniger Wachstum schont das Klima, ist die Erkenntnis. Und auch das Maß der Leistungsfähigkeit eines Landes, das Bruttoinlandsprodukt (BIP) hat seine Tücken. Katastrophen wie in Japan führen zu einer Zunahme des BIP durch den Wiederaufbau. Dagegen spiegeln sich die Zerstörungen von Werten in den Zahlen nicht wieder. Forschern wie Jackson, wollen das Bruttoinlandsprodukt auch an andere Faktoren koppeln wie z.B. verfügbare Freizeit (4). In Bhutan wurden Krisen genutzt, um ein "Bruttosozialglück" zu schaffen (5).


Was kann in dieser Situation die Politik sofort tun?

An sie geht die Forderung regionale Wirtschaft zu fördern und Globalisierung zu dämpfen:
  • Weltweit mehr den Regionalmarkt fördern und nicht so sehr den Globalisierungshandel forcieren.
  • Produkte im Land selber wieder komplett herstellen. Und nicht wegen der Lohnkosten Teilprodukte nach Asien oder andere entfernte Staaten zur Montage schicken.
  • Zeit für gesunde Entwicklungen den Gesellschaften geben. Warum muss alles schneller  und  größer werden? Der Mensch und die Gesellschaft können auch langsamer voranschreiten. Wir müssen uns nicht gegenseitig ständig als Konkurrenten sehen, sondern ein Miteinander fördern. 

Was kann ich selber sofort tun?

Jeder kann an der Umgestaltung für eine lebenswerte Gesellschaft und gesunde Wirtschaft mitwirken und auch handeln. Z.B. durch:

  • Förderung von Regionalprodukten (Europa) durch Beachtung des Herkunftlandes. So manche Früchte kommen aus Süd Amerika, obwohl ein Teil auch im eigenen Land wächst. Es mag sich über den Preis rechnen, aber nicht für die Umwelt. Die Transportkosten sind Umweltbelastungen und Ressourcenverbrauch.
  • Verpackung wieder auf die Notwendigkeit reduzieren und das Produkt nicht drei und vierfach mit Kunststoff umhüllen. Als Konsument die Ware mit weniger Verpackung beim Einkauf wählen.
  • Weniger fliegen, wenn es andere Transportmöglichkeiten gibt.

(1) SPIEGEL ONLINE:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,810429,00.html#ref=rss

(2):
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,808729,00.html

(3) Nachdenken:
http://kanteleve.blogspot.com/2012/01/der-unternehmer-als-moralist.html

(4) SPIEGEL ONLINE:
 http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,755462,00.html

(5) Uni-Muenster:
http://www.wiwi.uni-muenster.de/ioeb/Downloads/Forschen/Pfaff/Ohm_Journal_GNH_Bhutan.pdf

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1 Kommentar:

Ironimus hat gesagt…

Richtig, wir brauchen neue Wirtschaftsmodelle. Klingt einfach, wirft aber schon die ersten Fragen auf. Wer entwickelt diese Modelle? Nicht nur die Weltwirtschaft, auch die (ökonomische) "Weltwissenschaft" scheint in westlicher Hand zu sein. Die Gefahr der Bevormundung ist real.

Aus Theorien - und mögen sie noch so überzeugend klingen - ergibt sich nicht automatisch eine Verhaltensänderung; weder beim Individuum noch bei der Gesellschaft. Warten wir auf den Tag X, an dem "die Theorie die Massen ergreift" (wie es bei Marx heißt)? Wer geht voran? Die Suche nach Vordenkern muss auch die Suche nach "Vorhandelnden" implizieren. Aus dieser Sicht gewinnt das Genossenschaftsmodell neue Aktualität.