Montag, 6. Juni 2011

Systemkollaps der weltweiten Gesellschaften

Fukushima hat es uns nur bewusst gemacht. Die Welt hat sich wegen der Ereignisse der Atomkatastrophe in Fukushima nicht verändert – sie wird nur mit anderen Augen betrachtet. – Die Verbreitung von Massenkonsumgütern, Monokulturen in der Ernährung, Massenansammlungen von Menschen in den Ballungszentren der ganzen Welt, all diese Situationen von Produktion und der Gesellschaft verursachen auch Risiken, die Auswirkungen in sehr großem Maßstab auf die ganze Welt und deren Gesellschaften haben.

Industrienationen haben sich dem Wachstum der Wirtschaft verschrieben. In deren Folge bedeutet Wohlstand, nur wenn die Industrieproduktion immer weiter steigt, dann soll und kann es dem Menschen gut gehen. Steigerung  der Wirtschaft, teilweise um jeden Preis, bedeutet auch Einsatz der Ressourcen, wie Mensch und Material, dem Produktionsabsatz und Gewinnmaximierung unterzuordnen. Freie Güter wie Luft und Wasser, die teilweise keine Kosten verursachen,  werden dann hemmungslos benutzt, um die Produktion und auch Absatz zu steigern.

So weit ist das bekannt. Doch brauchen wir wirklich die Produktions- und Absatzsteigerung der Verbrauchsgüter, um als Mensch ein würdiges Leben oder auch bequeme Existenz führen zu können? Viele Dinge des täglichen Gebrauches sind uns suggeriert worden. Wir brauchen ein neues Auto, Fernseher, Computer usw.,  schließlich gibt es gezielt nur kurze Zeit Ersatzteile, technische Erweiterung,… für ältere Geräte bzw. deren Herstellung wird eingestellt. Neue Produkte sollen gekauft werden.

Brauchen wir auch all die Verpackungen, die zu früheren Zeiten in eine Papiertüte passten und heute oft in einer Kunststoffschale mit einer Kunststoffhülle verpackt werden. Der Keks, der heute selten mit anderen Keksen in einer Tüte zu finden ist, sondern auch eine Kunststoffschale braucht, die eingeschweißt wurde. Davon befinden sich zwei Pakete in einer weiteren Verpackung. Sind das nicht künstlich erzeugte Produkte der Verpackungsindustrie? So lassen sich viele Beispiele für Produkte finden, die künstlichen Produktionscharakter aufweisen und letztlich Energie verschwenden (Zahlen zur weltweiten Verpackungsindustrie(1)).

Nehmen wir den Transport. Müssen z.B. Obst und Gemüse immer aus den entferntesten Gegenden der Welt zu uns gebracht werden? Auch wenn der Preis es nahe legen könnte, sind die aufgewendeten  Energiekosten für den Transport bspw. aus Übersee vorhanden, nur, dass sie künstlich weggerechnet werden. Es ist der geringe Lohn von dem Bauern, der das Produkt konkurrenzfähig und die Transportkosten bezahlbar macht und nicht das Produkt der umliegenden Region im Heimatland.

Wie ist es mit dem Treibstoff? So wirbt Brasilien mit Zuckerrohr für die Ethanolproduktion(2) und rodet dafür Urwälder. Indonesien gibt für den Palmölexport in die Produktionsnationen seinen Torfmoorwald auf(3) und das für Lippenstift, Lack und viele andere Produkte. Wofür diese Opferung der Ressourcen? Nur, damit wir so weitermachen und verschwenderisch sein können wie bisher?

Es ist nicht eine Frage der verstärkt benötigten Energie weltweit, sondern der verantwortliche und ressourcenschonende Umgang damit. Eine Fragestellung – wenn sie ernst genommen werden würde, auch den Energieverbrauch erheblich senken könnte und dass, ohne zwingende Einschränkungen für den Konsumenten.  Dazu gehören Maßnahmen wie z.B. die Wandlung der Werbeindustrie zu glaubwürdigen Informationsgebern, Verzicht auf übermäßige Flyerproduktionen und Verzicht auf unsinnige Verpackungsberge.  – Der Mensch soll weltweit gut versorgt sein, aber nicht an dem Müll ersticken.

Quellen:
1.             Innovative Verpackungen weltweit gefragt - Marktnachrichten [Internet]. [zitiert 2011 Juni 3];Available from: http://www.mm-logistik.vogel.de/verpackungstechnik/articles/197393/
2.             Biosprit: Treibstoff für Entwicklung | Wirtschaft | ZEIT ONLINE [Internet]. [zitiert 2011 Mai 29];Available from: http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-04/brasilien-agrotreibstoff-entwicklung
3.             Palmöl aus Indonesien: Abholzung und Vertreibung sind ein lohnendes Geschäft | Wirtschaft | ZEIT ONLINE [Internet]. [zitiert 2011 Mai 29];Available from: http://www.zeit.de/wirtschaft/2011-02/palmoel-studie

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